Freitag, 29. Mai 2009

DanceSharing am 24. Mai




Die Idee zum „DanceSharing“ kam auf die Frage, wie denn die Erfahrungen aus der kurzen Experimentier-Woche mit der interaktiven Video-Software-Tanz Installation und der langangelegten Research-Gruppe zu ContemplativeDance zu einer Präsentation zusammenfinden können.

Denn einerseits gab es absehbar so etwas wie Workshop-Ergebnisse mit anderen interessierten Tänzern zu teilen, aber dennoch wären die Sachen noch nicht reif und verständlich genug für ein unbeteiligtes Publikum.




Folglich ist es dann konsequent, den Gäste gleich einen praktischen Einblick in die Thematiken durch exemplarische Beteiligung zu verschaffen: Eingeladen wurde zu einem Event, der die Form von Workshop, Experiment und Showing vereinigt, und bei dem Akteure und Zuschauer in wechselnden Rollen weitgehend
 identisch sind.














Nach einem gemeinsamen Warm-Up stand eine Trainingseinheit ContemplativeDance zum Zusammenhang von Atem, Stille und Phrasierung in der Improvisation auf dem Plan. Darauf aufbauend fanden sich Kleingruppen zur Anwendung in Richtung auf eine choreographische Erarbeitung und Kurzpräsentation zusammen.




Der zweite Teil der Veranstaltung war dann der interaktiven Installation aus VisualArts-Video-Projektion gewidmet. In einem aus mehreren Tanz-Szenen bestehenden Showing wurden zunächst eindrucksvoll die ästhetischen Möglichkeiten und Kombinationen dieses Mediums demonstriert (ausführlicher unter „Isadora interaktiv“), im weiteren Verlauf des Abends stand es dann allen Tänzern offen, verschiedene Einstellungen in der Installation dann selbst auszuprobieren und zu betanzen...

Isadora interaktiv





Bereits im letzten Jahr haben wir uns auf einem Workshop mit dieser Software in München getroffen und die Idee gehabt, in Hamburg eine Fortsetzung und Vertiefung unserer Eindrücke mit diesem Video-Tanz-“Spielzeug“ ins Auge zu fassen. Nach längerer Planung über zwei Städte und unterschiedliche Lebenstile hinweg hat sich der Plan endlich realisiert.
Schließlich wurde das Zedernhain wieder mal zur Probebühne umgestaltet, und die interaktive Installation aufgebaut: der Laptop mit dem Beamer verkabelt, die richtige Ausrichtung der Webcam im Raum gesucht und die entsprechend unterstützenden Beleuchtungseinstellungen gesucht.


Besondere Herausforderung für die Tänzer in solcherart Installation ist, sich nicht von der magnetische Anziehung durch die eigene virtuellen Anwesenheit auf Monitor und Leinwand vereinnahmen zu lassen, sondern als „natürlicher“ Performer im Bühnenraum präsent zu bleiben. Und dabei gleichzeitig durch die eigenen Aktionen in präziser Weise Impulse für die Kamera zu setzten, damit das visuelle Geschehen im Raum zielgerichtet zu gestalten. 




Ich kann versichern, wir waren so manches Mal leicht desorientiert und unsere Köpfe qualmten zuweilen bei der Suche nach den richtigen Antworten für die auftauchenden Herausforderungen oder gewünschten Effekte. Nichts desto trotz konnten wir auf dem Showing am letzten Tag vier beindruckenden Szenen performen und unser Publikum überraschen.