Mittwoch, 29. Oktober 2008

"Blues" - kein Striptease im Dunkeln


Leichtes Drängeln im vollbesetzten Auditorium am 19.10. 08 im Studio Zedernhain, während die lichtdurchflutete Bühne den Act des Abends bereits ankündigt. Irgendjemand macht schon mal beiläufig Musik an und dreht dann lauter, schon grooven 3 Performer dezent aus dem Publikum auf die Tanzfläche. Aber nur, um augenblicklich in einem Black zu verschwinden: momenthaft kommt das Licht zurück, stroboskopartig, jeweils um ein Gruppenbild in Pose

...dann stolpern sie gegeneinander, fallen und purzeln übereinander, nur um sich sofort wieder aufzurichten und von Neuem über die Bühne zu torkeln. Es kristallisieren sich erste synchrone Bewegungsfolgen heraus, augenzwinkernd bisweilen brav nach links und rechts ausgeführt. Nach einem Contact-Duett tönt der Blues plötzlich als tiefe Männerstimme aus einem eindeutig weiblichem Mund heraus, das Stück steigert sich sich in ein Playback-Finale, samt Luftgitarre und Zopf-öffnen für das längmähnige Headbanging - tosender Applaus.

Mittwoch, 22. Oktober 2008

Nachtrag zur Performance.Plattform am 4.10.08







Als Ergebnis des "Creation Lab" vom Nachmittag präsentierten wir abends auf der Probebühne eine improvisierte "Versuchsanordnung": 
Angnes Raeck und Nushin Morid mit ihren Stimmen an den Mikrophonen in sphärischen Sound, Martina Balke als Kalligraphin mit Pinsel und japanischen Reispapier im Zentrum des Geschehens und meine Wenigkeit als ironischer Kommentator, der tanzenden Fußes die Musik und Pinselstriche in den Körper nimmt. Ebenso gespannt wie das Publikum lauschen wir dem Gang der Performance, zeitlos strich die konzentrierte Stille dahin...



... ebenfalls zum Programm der Performance. Plattform gesellten sich die Gäste vom Tanzlabor des Community Dance Netzwerk mit ihrer clownesken Tanzeinlage; schon als sich die erste rote Pappnase durch den Vorhang schob, brach im Raum vergnügliches Kichern aus...

Doch zuvor gab's eine kleine Taiji-Performance mit Fächern von Karin und Ralf, dann lieferte sich Mariana Humann einen heißen Tanzdialog mit Krischa am Cello. Flugs wurde der Gitarrist Florian aus dem Cafe heraufgeholt und auf die Bühne gesetzt, damit Angnes unser Ohr noch mit einigen argentinischen Tangos bezirzen konnte.
Wie, das war's schon? Huch, die Stunde ging aber schnell vorbei!


Hier noch ein Kurzvideo zu "Tanzperformance und Cello":
http://video.google.com/videoplay?docid=7274137092930958254






Mittwoch, 8. Oktober 2008

Gastperformance: "Blues" am 19.10.08

Zedernhain.Arts präsentiert:


Nach der Performance.Plattform auf dem Hoffest von "ZorbasGarten" präsentieren wir gleich den nächsten Event im Oktober: 
.

Sonntag 19.10.  
um 19.30 Uhr
.
Georgia Vaghenas, Gerald Kager und Wiltrut Cordes : 
.

"Blues - Lights are on but nobody's home"

.
Nach mehrmonatigem Sammeln und Ausprobieren während Ihrer Gastzeit im Studio Zedernhain haben sich die drei Tänzer dazu entschieden, dass nun der Zeitpunkt gekommen ist, ihre Arbeit und das Ergebnis in ca. 30 Minuten "selbstkomponiertem und improvisiertem" Tanz der interessierten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Wir dürfen gespannt sein!
.
Denn trotz beharrlicher Recherche ist es mir nicht wirklich gelungen, weitere Details zutage zu fördern. Was mag uns erwarten? Hautenge Hochglanz-Trikots? Unwahrscheinlich. Kontaktimprovisatorische Einlagen? Schon eher. Ein Schuss Ironie? Bestimmt! So wie ich die Tänzer einschätze, werden wir mit einer atmosphärischen Dichte aus persönlicher Ungeschminktheit und spontanen Eruptionen zu tun kriegen.
Tja, so ist das, wenn man sich so bedeckt hält, liebe Künstler: dann fängt die Phantasie des Publikums und der Journaille an sich selbstständig zu machen... :-)


.
  (Eintritt frei)
.

auf der Probebühne im Studio Zedernhain,
Karolinenstraße 7,
Hinterhof 2. Stock
(Toreinfahrt zu "Zorbas Garten")
Anfahrt über U2 Messehallen oder U3 Feldstraße



Samstag, 6. September 2008

Zedernhain.arts: performance.plattform

Am Samstag 4. Oktober '08 findet im Projekt "Zorbas Garten" in der Karolinenstraße 7-9 (Hamburg) ab 14 Uhr ein gemeinsames Hoffest in allen Einrichtungen und Räumen der Hausgemeinschaft statt. In diesem Rahmen wird auch das Studio Zedernhain seine Türen für eine Performance-Plattform öffnen:

Geplant ist die Einrichtung einer Probebühne, auf der die im Studio beheimateten Gruppen und befreundete Aktivisten aus den Bereichen Tanz, Theater, Musik, bildende Kunst einen Einblick in Ihre Ideen und Projekte als öffentliche Probe oder kleines Showing inszenieren können.

Weitere Informationen unter:
community_dance@yahoo.de

Studio Zedernhain


Das "Studio Zedernhain" verfügt mit seinen 100 qm und Schwingboden über gute Voraussetzungen ebenso für das Taiji- oder Yoga-Training als auch für die Tanz- und Performance-Arbeit in behüteter Atmosphäre.

Neben regelmäßigen Kursen und Gruppenproben finden im Studio selbstorganisierte Tanzlabore und andere Veranstaltungen der "Zedernhain.Arts"-Plattform statt: z.B. der wiederkehrende "Salon" mit Sofa,Tee und Filmbeiträgen zu verschieden Themen der Tanzgeschichte, als auch das Format "DanceSharing", bei dem aktive tänzerische Teilnahme mit Vorführung zu einem Happening verschmelzen.

Die Räumlichkeiten des "Studio Zedernhain" befinden sich 2. Stock in der Karolinenstraße 7-9, 20357 Hamburg, im Hinterhof der Hausgemeinschaft von "Zorbas Garten". Anbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln über die U2 (Messehallen) und U3 (Feldstraße).
Kontakt: zedernhain_lounge@yahoo.de
oder Tel. 040- 23 555 969

Mittwoch, 27. August 2008

Contemplative Dance


Contemplative Dance meint einen Ansatz im zeitgenössischen Tanz, in der die kontemplative Ausrichtung der Bewegungssprache in Übereinstimmung mit den ästhetischen Präsentations-Methoden und den Inhalten von Tanzperformance steht (Kongruenz).

Kontemplation bedeutet in diesem Zusammenhang sowohl die konzentrierte Versenkung in das eigene Handeln, als auch das wache Gewahrsein für die Situation und Umgebung. Aus dieser erlernbaren "multidimensionalen Präsenz", der Kompetenz einer gleichermaßen nach innen und außen gerichteten Wahrnehmung heraus, integrieren sich die Tänzer in eine konzentrierte Atmosphäre, in der intuitives Handeln und Sein-lassen, feinsinniges Kooperieren und Klarheit im Ausdruck einen poetischen Kontext kreieren.

So wie in anderen kontemplativen Künsten, wie der Kalligraphie, die eigene Haltung und Vorbereitung (Geist) das tatsächliche Geschehen auf dem Papier (Raum) beinflusst, der Atem in enger Verbindung mit dem Pinsel- und Tintenfluss steht (Energie), und alles zu einem materiellen Ergebnis (Körper) von schwarzen Spuren und weißen Zwischenräumen führt - vergleichbar orientiert sich auch Contemplative Dance an dem Yin-Yang-Prinzip und sucht die Balance von Aktivität und Stille, den Ausgleich von Expressivität und Schau, die Verbindung von Formung der Bewegung und Auflösung, den Kontrast zwischen Dynamik und Minimierung.

Diese Gleichzeitigkeit von Selbsterkundung und Darstellung bedeutet für die Tanzpraxis, dass wir bei der Präzision und Geschmeidigkeit des Taiji ansetzen und eine Verbindung zu den Dynamiken und Kompositionsmöglichkeiten der Tanzimprovisation schaffen; dass wir die Konzentration und Ausdrucksvielfalt des Butoh aufgreifen und zeitgenössische Tanztechniken wie Release, Laban-Bartenieff, Contact, BMC einsetzen.
 

Montag, 25. August 2008

Projekt: Contemplay



Das in Planung befindliche Projekt "Contemplay" zielt darauf , die Tanztechniken und Inhalte des Contemplative Dance mit der Präsentations-Ästhetik des zeitgenössischen Tanzes spielerisch, improvisatorisch zu erforschen.

Contemplay-Forum: In der ersten Phase soll Raum und Anleitung für ein regelmäßiges Tanztraining zur Verfügung gestellt und nach Möglichkeit dauerhaft installiert werden, um eine Bewegungssprache und ein stilistisches Selbstverständnis auf der Grundlage kontemplativer Techniken und Ansätze wie Taiji, Butoh, BMC, Release etc. zu entwickeln.

Contemplay-Tribüne: In einer folgende Phase sollen die Erfahrungen aus dem Tanztraining-Forum um eine zielgerichtete Präsentationsarbeit erweitert werden. In einer zu bildenden Performance-Gruppe geht es dann darum, die erarbeiteten Bewegungsansätze des Contemplative Dance in eine poetische Dichte und - unter Einsatz von medialer Technik - in eine zeitgenössische Bühnenform zu bringen.